BiCo - einer für zwei

Bei der Entwicklung unseres Doppelsitzer-Hängegleiters BiCo galt es, eine Fläche zu entwickeln, die sich durch ein modernes Segeldesign in Verbindung mit steifen Flügelrohren wenig verwindet, und mit geringem Bügeldruck im UL-Schlepp, bzw. Schnellflug angenehm und sicher fliegen lässt, und bei den herkömmlichen Doppelsitzern neue Maßstäbe in der Sink- und Gleitleistung setzen sollte.

 

Da die modernen Doppelsitzer-Schulungsgeräte neben den beiden Piloten auch stabile Fahrwerke, ein größeres Rettungsgerät und Spezialgurtzeuge zu tragen haben, sollte die Fläche zwar möglichst leicht, aber doch hoch belastbar und für den Schulungsbetrieb solide gebaut sein. Das Ergebnis spricht für sich: der 42 kg schwere BiCo darf nach bestandener Musterprüfung mit minimal 80 kg und maximal 237 kg beladen werden, so dass sich ein riesiger Einsatzbereich für die Fläche eröffnet.

 

Der Fußstart

 

Der BiCo liegt trotz seines Gewichts sehr ausgewogen auf der Schulter, und ist auch mit Passagier leicht zu starten. Da der BiCo im Normalflug nur geringe Bügeldrücke hat, muß die Basis zur Geschwindigkeitsaufnahme nur leicht gezogen werden. Das Gerät nimmt sofort Geschwindigkeit auf.

 

Start mit Fahrwerk oder vom Startwagen

 

Auch mit Fahrwerk oder vom Startwagen benötigt der BiCo keine lange Rollstrecke. Die Fläche hat laut Aussage von Schlepppiloten ein ähnliches Verhalten wie ein Einsitzer-Hängegleiter. Entsprechend schnell gewinnt die Fläche mit dem UL auch an Höhe. Der Bügeldruck beim Schlepp ist mäßig und mit einem normalen Einsitzer-Drachen vergleichbar. Auf eine Schlepphilfe (Gabelseil) kann verzichtet werden.

 

Start mit Motorantrieb

 

Der BiCo eignet sich auch hervorragend als Einsitzer-Trike-Fläche, als Minimum motorisierte Doppelsitzerfläche und als Schlepp-Trike-Fläche. Beim Schlepptrike kann aufgrund der Flächengröße und der geringeren Fluggeschwindigkeit die Motorleistung reduziert werden, so dass Hängegleiter kein Problem haben, dem Schlepptrike zu folgen. Spezielle Schlepptrikes werden z.Zt. von verschiedenen Herstellern entwickelt und getestet.

 

Der Flug

 

Der BiCo hat im Verhältnis zu herkömmlichen Doppelsitzerflächen eine geringere Verwindung und zur Stabilisierung des Profils deutlich mehr Segellatten im Ober- und Untersegel. Das Gerät ist in allen Geschwindigkeitsbereichen spurtreu und gut steuerbar. Die neutralen Kurveneigenschaften vermitteln sofort Sicherheit und erlauben Thermikflüge mit überraschenden Steigleistungen. Bei Gegenwind oder im Schnellflug besticht die gute Gleitleistung des Gerätes.

 

Die Landung

 

Der Landevorgang beginnt in größerer Höhe mit dem mehrmaligen Feststellen der Windrichtung. Erst nachdem man sich der Windrichtung sicher ist, sollte man die Anflugrichtung festlegen und dann auch beibehalten. Fliegen Sie in einem geraden Gleitflug mit etwas Fahrtüberschuss gegen den Wind an, und lassen Sie das Gerät im Bodeneffekt ausgleiten. Greifen Sie bei Fußlandungen dann um, wenn das Gerät geradeaus und mit seiner Trimmgeschwindigkeit fliegt. Halten Sie die Beine bis zum Rausdrücken nach hinten angewinkelt und machen Sie ein Hohlkreuz. Der BiCo gleitet lange aus und reißt weich und gutmütig ab. Die Nase zieht sich am Schluss fast von alleine hoch.

 

 


 Technische Daten

 

Gerätetyp: BiCo 

Geräteklasse: DHV 2

Segelfläche: 17,2 qm 

Spannweite: 9,6 m

Anzahl der Obersegellatten: 22 + Mittellatte

Anzahl der Untersegellatten: 8 + 2 Spreizlatten

Anzahl der Abspannleinen je Seite: 3

Swivel-Tips: 1 pro Seite

Gewicht Tragflügel: 42 kg

Nasenwinkel: 132°

Maximale Zuladung: 237 kg; (Test + 1.550 kg/ - 780 kg)

Maximale Abflugmasse: 279 kg

Segel: Eintritt PX 10, Obersegel 5 oz Dacron, Untersegel 4 oz Dacron

 

Leistungsdaten

V min.: ca. 27-37 km/h (je nach Flächenbelastung) 

V max.: zulässig 90 km/h 

min. Sinken: 0,85 m - 1,20 m/s (je nach Flächenbelastung)

max. Gleiten: ca. 1:13 bei 35 km/h (min. Flächenbelastung), ca. 1:10 bei 46 km/h (max. Flächenbelastung)